Junge Erwachsene am Lagerfeuer

Gespräche über Zukunftshoffnungen, Ängste und den eigenen Glauben - bei den Tagen der Orientierung hat all das in ungezwungenem Rahmen Platz.

Bild: pixabay/pexels

Tage der Orientierung

Die eigenen Stärken entdecken

Tage der Orientierung - auch Besinnungstage genannt - sind mehr als nur Freizeit: Neben erlebnispädagogischen Angeboten stehen die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität, die Klassengemeinschaft und Gespräche über Gott und die Welt auf dem Programm.

„Ich hätte nie gedacht, dass das so gut wird hier! Es hat echt voll Spaß gemacht und ich habe die anderen viel besser kennengelernt." Mia ist begeistert. Gerade hat sie mit ihrer Realschulklasse Besinnungstage im Bildungs- und Tagungszentrum Pappenheim erlebt. "Durch die Spiele und Übungen sind wir als Klasse mehr zusammengewachsen“, freut sich die Schülerin. Mias Klasse ist eine von knapp 60 Klassen, die jährlich zu Gast bei Besinnungstagen in Pappenheim sind.

Besinnungstage

Bild: pixabay/JoshuaWoronieki

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Außerhalb des Schulalltags bieten Besinnungstage / Tage der Orientierung die Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit Fragen der eigenen Lebensgestaltung, der Werteentwicklung, des Glaubens und zur Stärkung der Klassengemeinschaft. Besinnungstage werden häufig in und von kirchlichen Bildungs- und Tagungshäusern durchgeführt, können aber auch durch die Evangelische Jugend vor Ort angeboten werden.

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Ein abgestimmtes Programm

Die Bandbreite ist dabei groß: Die Schüler*innen, die jeweils für zwei bis drei Tage nach Pappenheim kommen, kommen aus der 5. bis 10. Jahrgangsstufe aller Schularten oder auch aus Berufsfachschulen. Passende Themen suchen sie dabei im Vorfeld selbst aus. Besonders beliebt sind dabei: „Unsere Klasse – ein klasse Team?!“, „Beziehungsweise“ oder „Entdeck‘, was in dir steckt!“.

Darüber hinaus buchen viele Klassen gern ein erlebnispädagogisches Zusatzangebot wie Hochseilgarten, Teamchallenge, Murmelbahnbau, Floßbau, Kanu etc. Verantwortet wird das Programm vom Jugendbildungsteam der Evangelischen Landjugend in Bayern in Zusammenarbeit mit geschulten Teamer*innen, häufig aus dem studentischen Bereich. Freilich geht es den Schüler*innen erst einmal darum, den Schulalltag zu unterbrechen und eine entspannte Zeit zu verbringen.

Mehr als eine entspannte Zeit

Vor Ort aber merken sie meist sehr schnell, dass da noch mehr ist– so auch Mia: „Ich fand das Thema ‚Identität‘ gut und auch wie die Teamer das Programm gestaltet haben. Es war wirklich interessant, was ich alles über mich selbst und die anderen in der Klasse erfahren habe. Besonders die Aktion mit dem ‚Stärkenstern‘, bei der die anderen aus der Klasse was über mich geschrieben haben, fand ich schön.“

Auch wenn Besinnungstage eng verknüpft sind mit der Entfaltung der Persönlichkeit und der Gemeinschaft, sind sie dabei ein Angebot der Evangelischen Jugend. Daher geht es immer auch darum, spirituelle Erfahrungen zu ermöglichen und Gespräche über den Glauben und eigene Wertvorstellungen anzuregen – unabhängig von der Konfession und Religionszugehörigkeit. Hier bewegt und profiliert sich Kirche „schülernah“ im säkularen Raum. Auch Mia scheint diese besondere Atmosphäre gespürt zu haben: „Ich fand den Abendabschluss gestern in der dunklen Weidenkirche mit dem Sternenhimmel über uns ein ganz besonderes Erlebnis. Das einzige, was mir nicht gefallen hat: dass es so kurz war. Wir hätten ruhig die ganze Woche bleiben können!“

21.02.2022
Kirche im Lebensraum Schule